Während des Projektes hatten die Teilnehmer*innen nicht nur die Möglichkeit, zahlreiche neue Erfahrungen zu sammeln, sondern auch bereits im Kontext von Diversität und Diskriminierung gesammelte Erfahrungen zu reflektieren. In verschiedenen Workshops wurde die Methode „Theater der Unterdrückten“ nach Augusto Boal als instrumentelles Werkzeug herangezogen. Neben der Beschäftigung mit der eigenen Identität, der europäischen Identität und der Bedeutung einer diversen Gesellschaft wurden persönliche Grenzen thematisiert und in diesem Kontext sogar theatralisiert. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen machten sich auf eine Reise, um sich selbst, aber auch „die Anderen“ kennenzulernen. Bei einer Fokussierung der Themen Toleranz und Offenheit wurden hierbei interkulturelle, soziale wie auch persönliche Kompetenzen gestärkt. Während der Reflexion eigener Verhaltensweisen wurde die eigene kulturelle Prägung in den Blick genommen, um mithilfe eines anschließenden Perspektivwechsels Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Lebensrealitäten zu entwickeln. Natürlich standen in diesem thematischen Kontext auch die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und des Verantwortungsgefühls im Vordergrund. In verschiedenen Situationen kamen die deutsche und die ungarische Gruppe dabei an diverse Sprachbarrieren, welche sie aber durch eine Kommunikation mit Hand und Fuß erfolgreich meisterten.
Bei beiden Aufenthalten fand am Ende eine öffentliche Aufführung statt. Dass bei einem Auftritt auf der Kölner Domplatte bei schönem Wetter und großen Besuchermaßen der angrenzenden Weihnachtsmärkte viel Mut dazugehört, muss man an dieser Stelle wahrscheinlich eher nicht erwähnen.
Der finale Auftritt zeigt eine Fusion der einzelnen Geschichten der unterschiedlichen Teilnehmer*innen. Unter Corona-Bedingungen fand die Theateraufführung in Budapest in einem Park ohne Zuschauer statt. Das Endergebnis ist dabei nicht weniger gut und durchaus vorzeigbar. Wer neugierig ist, kann sich gerne selbst vom entstandenen Flashmob überzeugen: https://www.youtube.com/watch?v=6kda9CIIkAo&feature=youtu.be (Activate Your Journey: The Flashmob).
Ebenso bei YouTube zu finden ist eine allgemeine Beschreibung des Projektes, welches im Verlauf der Begegnung filmisch dokumentiert wurde: https://www.youtube.com/watch?v=8pTrEJzp9Ms&feature=youtu.be (Activate Your Journey Clip).
Alles in Allem war es ein sehr gelungenes Projekt mit vielen positiven und lehrreichen Erfahrungen, von denen alle Akteur*innen sicherlich noch lange zehren werden.
Begleitet wurden die Lernenden aus Abteilung L und E von den Lehrkräften Melanie Scheuermann und Öner Aybay.
Ein großer Dank geht an dieser Stelle auch an die Unterstützung durch die Projektleitung der Jugendakademie Walberberg, Ester Yücel, die ausführenden Teamerinnen, Janina Ehses, Lisa Herbst, Krisztina Scholtz, Anna Takács, den Dolmetscher, Bálint Jósa, die Abteilungsleitung, Rüdiger Bott, und die Klassenlehrer*innen, die eine Teilnahme und Umsetzung ermöglicht haben.