In diesen drei Tagen passierte eine Menge: Zu Beginn entwickelten die SchülerInnen eigenständig das Bild, welches auf die Wand gemalt werden sollte. In einem kreativen Schaffensprozess ging es darum Skurriles, Ungewöhnliches, vorher nicht Dagewesenes zuzulassen und durch „die Sprache der Kunst“ Gefühle und Gedanken unabhängig von Worten zum Ausdruck zu bringen. Erst im einem weiteren Schritt wurde gemeinschaftlich entschieden, was auf die Wand übertragen werden soll. Die SchülerInnen lernten dabei eigene Vorlieben zurückzustellen, andere Vorstellungen zu tolerieren und demokratische Entscheidungen zu akzeptieren. Die Figuren wurden während des Projekts zum gemeinsamen Werk von allen SchülerInnen und sie erkannten dabei, dass sie das gemeinsame Ziel nur erreichen, wenn der Beitrag jedes Einzelnen berücksichtigt wird. Der Gedanke, dass das Kunstwerk allen am BKE gehört, findet sich auch in der Signatur wieder: Die Hände könnten die Hände von jedem sein. Am Ende sind alle TeilnehmerInnen des Projekts sehr stolz auf das Ergebnis. Die eigenen Kompetenzen zu erkennen und weiterzuentwickeln, stärkte das Selbstbewusstsein der SchülerInnen. „Ich dachte immer, ich könne nicht malen und hätte nie gedacht, dass mein Entwurf gewählt wird. Jetzt finde ich aber sieht dieser Teil richtig gut an der Wand aus“ sagt Max stolz, der einen von vielen Teilen des Werks skizziert hat.
Das „Kunstprojekt Wandgestaltung“ mit der indischen Künstlerin Ina Kaur, das von Julia Hecking und Britta Mölders organisiert und begleitet wurde, ist eine Kooperation der Schülervertretung, des Arbeitskreises Kulturelle Bildung des BKEs und der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V. Köln/Bonn. Der Förderverein des BKEs, die BB-Bank, das Bezirksamt Ehrenfeld und der Fachgroßhandel Farben Kniep haben das Projekt finanziell ermöglicht. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für die tolle Unterstützung bedanken!
Ina hat das Projekt mit viel Herz, Witz und Professionalität (auf Englisch) angeleitet. Ina Kaur ist eine indische Künstlerin, die aktuell in Bangalore, Karnataka, Indien, lehrt und künstlerisch tätig ist. Ihre eigene Arbeit sieht dabei ganz anders aus: http://inakaur.com/home.html Sie hat bereits international ausgestellt. Die Aktivität in Anlehnung an die Idee “Exquisite corpse“ hat sie bereits mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in verschiedener Weise und an verschiedenen Orten durchgeführt. Für Ina hat uns das Projekt am BKE „über Begrenzungen wie Sprache, Geographie, Status und Kultur hinaus zusammengebracht. Das Projekt ermöglichte eine einzigartige, gemeinsame Stimme durch Zusammenarbeit und befreite uns von unseren Assoziationen und Vorurteilen.“ Die KünstlerInnen teilten ihre Kreativität und ihre “true fun side“. Durch das Projekt konnten die KünstlerInnen sich ihre freie Vision ausdenken und zu Ausdruck bringen und in/an einem gemeinsamen Raum teilen. (Zitat aus dem Englischen übersetzt)
Das Kunstprojekt Wandgestaltung am BKE ist für den im Schuljahr 2017/18 neu gegründeten Arbeitskreis unter der Leitung von Julia Hecking das Pilotprojekt und macht Lust auf mehr. „Ich hoffe wir machen nochmal öfters sowas hier an der Schule,“ sagt eine Schülerin. Vielleicht wird die Schule, auch mit Ina, noch bunter?
Julia Hecking und Britta Mölders